8. Dezember 2024


Urs war und ist mein Herzbube.
Mit ihm durfte ich die ersten Schritte in der Hundeausbildung gehen.
Zusammen durften wir so viele wunderschöne Momente erleben und gemeinsam sind wir über uns hinaus gewachsen.

Für mich war Urs stets ein verlässlicher Parnter, der mit mir ohne mit der Wimper zu zucken durch das Feuer gegangen wäre.
Ein offener, freundlicher Hund, der furchtlos und aufgeschlossen die Welt erobern wollte.

Mit ihm an meiner Seite hatte ich stets das Gefühl Berge versetzen zu können.

Bereits in der Geschichte von gestern habe ich erwähnt, dass Urs gern tagtäglich die Welt niedergerissen hätte.
Das passt auch tatsächlich zu meiner Lieblingsgeschichte mit Urs.

Es war die Herbstausbildungswoche 2015.
Urs war 2 Jahre alt und war wie immer leicht übermotiviert.
An diesem Herbsttag durften wir im Trümmergeländer zusammen arbeiten und Klaus Herzog stellte sich todesmutig als Figurant zu Verfügung.
Wie gelernt schickte ich Urs los, um die vermisste Person zu suchen und anzuzeigen. Urs sprintete auf mein Kommando wie von der Tarantel gestochen los und raste mit einem Affenzahn auf den versteckten Klaus zu.
Es war Herbst.
Das Gras entsprechend nass und von Laub bedeckt.
Von meiner Position aus konnte ich Klaus sehen und dachte noch: “Wenn Urs jetzt nicht gleich bremst, dann wird das sehr knapp.”
Dem Gesichtsausdruck von Klaus konnte ich entnehmen, dass er wohl ähnlich dachte. Urs leitete in dem Moment eine Notbremsung ein und begann, schlitterte wie ein Eisstock, über die Wiese zu rutschen. Einen Moment später senste Urs den armen Klaus auch schon um, drehte sich in der Luft einmal um die eigene Achse und bellte anschließend auf Teufel komm raus um zu zeigen, dass er ihn gefunden hatte.

Ja, der Riese aus dem Böhmerwald war ein besonderer Hund und bis zu seinem letzten Atemzug genau der Hund, den ich so dringend gebraucht habe.